So fühlt sich wohl Rassismus an

Die Situation ist bei weitem nicht mit Rassismus zu vergleichen und ich will hier niemanden beleidigen und bin ein erklärter Feind jeglicher Form von Rassismus und Ungleichbehandlung. Das nur vorab.

Heute bin ich mit Frau und Kamera trotz Regens nach Hattingen gefahren. Einer wunderschönen Stadt an der Ruhr im grünen Ruhrtal gelegen. Dort fahre ich gerne hin, um etwas herumzuspazieren, mich dabei mit meiner Frau auszutauschen und nebenbei etwas zu fotografieren.

Zu gegebener Zeit kehren wir dann bei diesen Gelegenheiten irgendwo ein und trinken einen Kaffe, Tee oder ähnliches.

Heute nicht!

Beim Eintritt in das an der Kirche gelegene Café - einem netten putzigen Refugium :-) - sagt mir eine selber wohlbeleibte Dame, daß es für mich in diesem Café keinen Platz geben wird, obwohl zu diesem Zeitpunkt niemand in diesem Café saß.

Begründung: Die zarten Stühle wären nicht für mich geeignet.

Pause


Noch nie in meinem bisherigen Leben habe ich irgendein Sitzmöbel - egal welcher Bau- und Machart - durch mein Körpergewicht in seine Einzelteile zerlegt oder einem Stuhl, Sessel oder dergleichen Leid zugefügt.

Ich war wohl offensichtlich unerwünscht in diesem Café und wollte dann eigentlich nur um genau den Sitzplatz bitten, den die ungastliche Dame dort selbst benutzt, da dieser hohes Gewicht ja anscheinend gewohnt sei, aber ich biß mir dann doch - zur Erleichterung meiner Frau - lieber auf die Unterlippe und dachte bei mir, so muß es sich anfühlen, wenn man hört: “Du kommst hier net rein!” nur weil man etwas anders als andere ist.

Vielleicht sehe ich unrasiert und mit meinen langen Haaren aber auch nur zu wild für dieses Café aus - wer weiß?

Zu Hause ist’s immer noch am schönsten sagte Dorothy schon und das dachte ich mir dann auch und für wahr: Der Tee schmeckt zu Hause richtig gut - ich hoffe nur der Stuhl hält :-)