Hafer- anstatt Kuhmilch

Summary: Ich trinke ich aus Tierwohl- und Umweltschutzgründen Hafer- anstatt Kuhmilch. Nun habe ich letztens begonnen diese selber, sogar leicht aufschäumfähig für z. B. Cappuccino, herzustellen.

Seit etwas über einem Jahr trinke ich zu Hause keine Kuhmilch mehr, …

Tierwohl

… weil ich beim Besuch auf “unserem” Lieblingsbauernhof auf der Eiderstedter Halbinsel jährlich höre, wie Kälber nach der Trennung ihre Mutterkuh und die Mutterkühe ihre Kälber rufen. Und das nächtelang.

Milch kann nur industriell produziert werden, wenn Kühe “dauerschwanger” gehalten werden und dadurch stillend sind. Die Kühe werden von ihren Kälbern getrennt, damit wir Menschen die Kuhmilch erhalten können. Die Kühe werden dadurch natürlich nicht so alt, da dieser Vorgang der Dauerschwangerschaft unnatürlich ist.

Einige Bauernhöfe gehen nun langsam dazu über, die Kühe zusammen mit ihren Kälbern zu halten. Dadurch ergibt sich natürlich weniger Ausbeute für den Markt und daher benötigen diese Bauernhöfe dann natürlich mehr Geld für ihre Milch. Bitte unterstützt das, wenn Ihr gerne Kuhmilch trinkt.

Allgemein benötigen erwachsene Menschen keine Milch. Punkt.

Menschenkinder erhalten in der Säuglingszeit die Muttermilch. Danach nicht mehr.

Also besteht natürlicherweise kein echter Bedarf an Milch oder Kuhmlich.

Welche weiteren Gründe gibt es für mich keine Kuhmilch mehr zu trinken und diese durch Hafermilch zu ersetzen?

Nachhaltigkeit

Für die Produktion von Hafermilch wird deutlich weniger Wasser verbraucht und deutlich weniger CO2 emittiert als für die Herstellung von Kuhmilch. Da der Artikel aus test 05/2020 von Stiftung Warentest nur gegen Geld verfüg- und zitierbar ist (Quelle), beziehe ich mich hier auf einen Artikel aus der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen (Quelle), der sich direkt auf den Stiftung Warentest Artikel bezieht. Die HNA schreibt, dass bei “der Produktion der veganen Milchalternative […] 70 Prozent weniger klimaschädliche Emissionen freigesetzt [werden], als das bei Kuhmilch der Fall ist.” Ausserdem “werden für einen Liter Kuhmilch ganze 250 Liter Wasser verbraucht, bei der veganen Alternative aus Hafer sind es nur 3,4 Liter.”

Next Step: Hafermilch selbst gemacht

Ich gebe zu, mein Hauptmilchbedarf ensteht zu einem Großteil nur dadurch, daß ich sehr gerne Cappuccino trinke und dazu meine Milch schäume.

Ohne hier Werbung machen zu wollen, kann ich für mich hier schreiben, dass die Oatley Barista, eine Hafermilch aus Schweden, einfach perfekt dazu ist, weil sie mir persönlich einfach sehr gut schmeckt und gut schäumt.

Nun habe ich aktuell den nächsten Schritt gemacht und stelle Hafermilch, die sich auch - (noch) nicht ganz so gut wie die industriell gefertigte Hafermilch - schäumen lässt, selber her.

Warum jetzt auch noch eigene Hafermilch herstellen? Noch mehr Nachhaltigkeit

Dazu gibt es ein paar gute Gründe, die mit Nachhaltigkeit und Umwelt zu tun haben.

Zum einen reduziere ich dadurch deutlich den Verpackungsmüll, den ich zu verantworten habe, sowie Transportkosten, weil ich die Liter-Tetrapacks nicht kaufen, transportieren und entsorgen muss.

Die Schlepperei (> 1 kg pro Liter) reduziert sich zu fast 100 %, weil der Hauptbestandteil bei mir einfach aus dem Wasserhahn fließt.

Ja, ich benötige ein paar zig Gramm Haferflocken (ich gebe sie Pi-mal-Auge dazu und weiß nicht exakt wieviel Gramm Haferflocken das wirklich pro Liter sind) und etwas Rapsöl, eine Prise Salz, ein Schuß Agavendicksaft, zwei Teelöffel Sojalecithin und eine Prise Kallageen hinzu, aber das wiegt zusammen alles vermutlich kein Zehntel gegenüber des Gewichtes des Originals.

Diese selbst hergestellte Milch schmeckt meiner Familie und mir so gut, dass wir nun beschlossen haben, keine Kuhmilch mehr zu kaufen.

Hier das Ergebnis. Ein Glas leicht geschäumte Hafermilch. Prost!

Hier ist ein Glas gefüllt mit leicht geschäumter Hafermilch auf einem Tisch vor einem Fenster zu sehen